Die Rolle des Interim Managers als Change Manager


Ständige Veränderungen sind unabdingbar!

Die Welt in der wir leben, ändert sich immer schneller. Dies gilt auch und gerade für das Unternehmensumfeld. Neue Techniken, geänderte Wettbewerbssituationen, geänderte Kundenwünsche. Wenn ein Unternehmen auch in Zukunft bestehen will muss es sich kontinuierlich weiterentwickeln. Daran führt kein Weg vorbei.  Wenn also Veränderungen im Unternehmen ständig vorgenommen werden müssen, dann bleibt nicht mehr die Frage „ob“, sondern nur noch „wann“ und „wie“ .

Das „wann“ entscheidet zum großen Teil der Kunde oder Wettbewerber, bleibt also das „wie“ .
Hier kommt der „Change Manager“ ins Spiel, also derjenige, der Veränderungen im Unternehmen aktiv umsetzt. Er plant, implementiert, controlled Veränderungen und berät dazu sämtliche Stakeholder. Das unterscheidet ihn vom klassischen Unternehmensberater, der zumeist nicht selber seine geplanten Veränderungen in die Tat umsetzt, sondern lediglich das Konzept hierzu erstellt.

Der Change Manager kommuniziert vollständig, klar und wahrheitsgemäß

Wenn eine Veränderung im Unternehmen ansteht, schreien nicht alle gleich „Hurra“! „Warum denn schon wieder etwas verändern? Es läuft doch alles!“. An dem „guten alten Zustand“ wird gerne festgehalten, zum Teil aus Angst vor etwas Neuem oder auch aus reiner Bequemlichkeit. Eine wesentliche Aufgabe des Change Managers ist es daher, Beteiligte der Veränderung hierfür zu gewinnen. Ich sage extra nicht „zu begeistern“, denn aus meiner Praxis weiß ich sehr genau, dass auch der beste Change Manager nicht jeden begeistern kann. Da ist die eine Gruppe von Mitarbeitern, die sofort Feuer und Flamme für die Sache ist und gleich starten will, und da ist die andere Gruppe, die der Veränderung per se ablehnend gegenübersteht. Die Mehrheit der Mitarbeiter befindet sich zum Beginn eines Veränderungsprozesses in der eher abwartenden Haltung.
Wie nun mit den einzelnen Gruppen umgehen? In jedem Fall ist eine vollständige, klare und wahrheitsgemäße Information von großer Wichtigkeit. Die Mitarbeiter spüren, wenn Ihnen nicht reiner Wein eingeschenkt wird. So entstehen Gerüchte, die wiederum zu Unsicherheit führen. Dies gilt es durch gute Kommunikation zu vermeiden, denn Unsicherheit führt nicht selten zu Angst, und Angst lähmt jede Kreativität, die so häufig in der Veränderung benötigt wird, um gute Lösungen zu finden. Durch die vollständige Kommunikation entsteht kein Spielraum für Interpretationen. Auch unangenehme Wahrheiten müssen klar und vollständig kommuniziert werden. Wichtig ist auch der zwischenmenschliche, persönliche Kontakt. Ein gutes Gespräch unter vier Augen und ein gehöriges Maß an Empathie können Wunder vollbringen.

Widerstände gegen Veränderungen sind normal

Trotz bester Kommunikation wird es immer auch offenen oder verdeckten Widerstand gegen die Veränderung geben. Dies ist normal und nach meiner Erfahrung in jedem Projekt so. Die Frage ist nur, wie man mit diesem Widerstand umgeht. Für mich gilt, offen auf diese Gruppe von Mitarbeitern zuzugehen und mir anzuhören, warum diese die Veränderung skeptisch sehen. Oft bekommt man hier noch wertvolle Informationen, welche in den laufenden Veränderungsprozess integriert werden können.
Zielorientiert treibt der Change Manager die Veränderung konsequent voran. Dabei geht er planvoll, überlegt und konzentriert vor.

Viele Mitarbeiter halten fast krampfhaft am Alten fest, auch wenn das Neue schon eingeführt wurde. Wichtig ist hier, keinen Zweifel daran aufkommen zu lassen, dass das Neue kommt und genutzt und das Alte abgeschafft wird, ohne Wenn und Aber! Gute Change Manager verbauen den Weg zum Alten vollständig (alte Software abschalten etc.), damit das Neue genutzt werden muss. Trotz aller zum Teil nötigen Geschwindigkeit der Umsetzung von Veränderungen ist es stets wichtig, nach Erreichen von Meilensteinen auch einmal inne zu halten und den Mitarbeitern Zeit zu geben, die Veränderung zu verinnerlichen und zu verdauen. Durchschnaufen tut not, ansonsten droht die Überforderung, und die führt unweigerlich zu Verdruss. 

Erfolge feiern! Für nachhaltigen Erfolg sorgen!

Ich habe oft erlebt, dass in Veränderungsprojekten vor lauter Aktionismus nicht auf das bereits Erreichte zurückgeblickt wird. Das ist meiner Meinung nach ein Fehler. An bestimmten Stationen muss ein Halt her, um mit den Mitarbeitern auf das bereits Geschaffte zurückzublicken und dies auch zu feiern. Dies ist wichtig, um den Überblick zu behalten ("Wo stehen wir jetzt, was ist bereits geschafft, wo wollen wir noch hin"), und um die Mitarbeiter nicht zu überfordern. Ein Durchschnaufen muss in jedem Projekt erlaubt sein! Dies ist auch wichtig, um den veränderten Prozess im Alltag zu festigen.
Hier werden auch Strukturen geschaffen, die den neuen Zustand nachhaltig in Ihrem Unternehmen etablieren.

Beim Erreichen eines Meilensteins und zum Ende eines erfolgreich durchgeführten Veränderungsprojektes gilt es, Erfolge zu feiern. Dies belohnt die Gruppe derjenigen, die hart am Erfolg des Projekts mitgearbeitet haben, und zeigt allen, dass Veränderungen tatsächlich konsequent erfolgreich umgesetzt werden können und dass es sich lohnt, mitzumachen. Dies ist gut für die Moral und für den Start des nächsten Projekts. Wichtig ist nun noch, die Veränderung auch nachhaltig durch geeignete Controlling- Maßnahmen und Prozesse in der Organisation zu etablieren.