Was ist "Supply Chain Management"?


Supply Chain Management ist mehr als nur eine erweiterte Einkaufsfunktion!

Immer wieder habe ich in der Praxis erlebt, dass der Begriff "Supply Chain Management" mit einer Einkaufsfunktion mit Schnittstelle zur Produktion gleichgesetzt wird.
Da wird in Stellenanzeigen ein "Supply Chain Manager" gesucht, der "global sourcing" betreiben und Waren weltweit zukaufen soll. Zudem soll er sich hinsichtlich zuzukaufender Ware mit der Produktion "abstimmen". That's it. Das ist allerdings kein Supply Chain Management, sondern höchstens eine erweiterte Einkaufsfunktion.
Eine Supply Chain - oder zu Deutsch "Lieferkette" - besteht aus sämtlichen an der Ausführung einer Kundenbestellung beteiligten Parteien.

Es gehören also nicht nur der Einkauf und die Produktion dazu, sondern auch Transportunternehmen, Läger, Händler und der Kunde selbst. Im Unternehmen sind es alle Bereiche, die dazu beitragen (direkt oder indirekt), dass eine Kundenbestellung ausgeführt werden kann. Hierzu zählen u.a. die Produktentwicklung, das Marketing, der Vertrieb, die Auftragsabwicklung, die Finanzbuchhaltung, der Versand und der gesamte Kundenservice.
Dabei symbolisiert die Supply Chain den Weg des Produkts vom Lieferanten zum Hersteller, zum Großhändler, zum Einzelhändler und schließlich zum Kunden.

Ziele des Supply Chain Managements

Eine gut funktionierende Supply Chain dient jeder daran beteiligten Partei, indem sie die Profitabilität jedes Akteurs sichert.
Das Supply Chain Management soll nun diese Profitabilität steigern. Es geht dabei ausdrücklich nicht um das Übervorteilen eines oder mehrerer Akteure. Der Fall Lopez bei Volkswagen in den 90er-Jahren des vorigen Jahrhunderts ist für mich ausdrücklich kein gutes Supply Chain Management, sondern ein Negativbeispiel. Durch pures Ausspielen der Marktmacht von Volkswagen wurden Lieferanten im Preis gedrückt. Dies führte eben nicht zu einem Mehrwert für die gesamte Supply Chain, sondern zwar zu
höheren Gewinnen für VW, aber gleichzeitig oft zur unprofitablen Produktion bei den Lieferanten, die teilweise bis in den Konkurs führte. Aus diesem Kostendruck heraus wurden bei einigen Lieferanten minderwertige Rohstoffe verwendet oder an der Qualitätskontrolle gespart. Dies nennt man noch heute den "Lopez-Effekt".
Ein gutes Supply Chain Management hingegen maximiert den Mehrwert der Supply Chain, also die Differenz zwischen dem Wert, den das Endprodukt für den Kunden darstellt und den Kosten, die durch die Erfüllung der Kundennachfrage der Supply Chain entstehen.

Der "strategische Fit"

Der sogenannte "strategische Fit" bezeichnet die Abstimmung zwischen der Wettbewerbsstrategie eines Unternehmens und der Supply Chain Strategie. Eine mangelnde Abstimmung führt dazu, dass die Akteure der Supply Chain Maßnahmen ergreifen, die nicht mit den Kundenbedürfnissen übereinstimmen, was dazu führt, dass der Mehrwert der Supply Chain sinkt. Ein klassisches Beispiel ist die Maximierung der eingekauften Mengen durch den Einkauf, um den Einkaufspreis zu senken, ohne dabei die gestiegenen Kosten für das Lagern, die Kapitalbindung oder das Handling der Ware in der Logistik zu berücksichtigen.
Um den strategischen Fit zu erreichen, muss ein Unternehmen exakt wissen, was die Kundenbedürfnisse wirklich sind. Anschließend muss die Fähigkeit der Supply Chain hinsichtlich Effizienz und Reaktionsfähigkeit ermittelt und sichergestellt werden, damit diese mit den Kundenwünschen übereinstimmt.

Mit meiner Dienstleistung biete ich Ihnen eine Steigerung Ihrer Supply Chain Performance durch die Erreichung einer Balance zwischen Reaktionsfähigkeit und Effizienz, im Einklang mit Ihrer Wettbewerbsstrategie.